Kumede-Theater des Heimatvereins Alt-Köln e.V.
Kölsch met Hätz un Siel
1947, in einer schweren Zeit, in der die Hauptsorge war, den Hunger zu stillen, fanden sich Menschen zusammen, die trotz der Alltagssorgen die KUMEDE (kölsches Wort für Komödie) gründeten, um anderen Freude zu machen.
Die Schwierigkeiten der ersten Nachkriegsjahre, insbesondere der Mangel an geeigneten Sälen, brachten es mit sich, dass es sich nur in wenigen Fällen um komplette Theaterinszenierungen in Kostümen und Kulissen handelte, vielmehr oft um bunte Abende mit Rezitationen und kleineren Spielstücken, gelegentlich auch um szenische Lesungen.
Der erste Regisseur der KUMEDE wurde Franz Göbels. Dieser verließ jedoch 1950 den Heimatverein um den Altermarktspielkreis zu gründen und einige Spieler der ersten Stunde folgen ihm. Somit verfiel die KUMEDE in einen fast 10jährigen Dornröschenschlaf, während dem Mitglieder der KUMEDE vor allem bei Einzelvorträgen, oft im Rahmen der Veranstaltungen des Heimatvereins, hervortraten.
Im Jahr 1960 ging von Jakob Werner, dem damaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins, die Anregung aus, die Spielschar der Pfarreien St. Engelbert und St. Agnes dem Heimatverein anzuschließen. Von diesem Zeitpunkt an steigerte sich die Anzahl der Aufführungen kontinuierlich. Wurden zunächst nur Sketche und abendfüllende Stücke von seinerzeit bekannten „Kölsch-Autoren“ aufgeführt, so kamen mit der Zeit viele Werke aus eigener Feder oder auch Übertragungen aus anderen Dialekten dazu.
Es stellte sich in der ersten Zeit oft die Frage, wer in der Überzahl war, die Zuschauer im Saal oder die Akteure vor, auf und hinter der Bühne. Doch von Jahr zu Jahr stiegen die Besucherströme und die damit verbundene Anzahl an Vorstellungen an. Dies ist – und dies gilt sowohl früher als auch heute – nicht zuletzt dem Enthusiasmus aller Mitwirkenden zu verdanken, die dieses Hobby, das eher zu einer Passion geworden ist, ehrenamtlich pflegen.
Heutzutage, wo die kölsche Eigenart und insbesondere der kölsche Dialekt mehr als einmal, auch von prominenter Seite, totgesagt wurde, besuchen in jeder Spielserie, die zwischen 22 und 24 Vorstellungen umfasst, über 10.000 Besucher die KUMEDE. Darunter finden sich auch viele Gruppen – nicht nur aus Köln – die zum Teil mit Bussen anreisen, um sich zwei Stunden aus dem Alltag entführen zu lassen und zu erleben, was „kölsche Sproch un Eijenaat“ an Lebensfreude vermitteln können,
Somit ist die KUMEDE seit ihrer Gründung im Jahr 1947 zu einem wichtigen Stück Kulturgut der Stadt Köln geworden, um Traditionen zu bewahren und in die Zukunft zu transportieren, ohne sich Neuerungen zu verschließen.